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Rheinische Post: Beck kann es nicht

Düsseldorf (ots)

von Stefan Reker
Die SPD stand vor der Wahl zwischen Pest und Cholera: den 
Vorsitzenden oder die Glaubwürdigkeit der Partei zu beschädigen. Man 
hat sich entschieden - gegen die Glaubwürdigkeit. Nun breitet sich 
die Seuche aus. Jetzt ist es zu spät für Protestbriefe wie den des 
geprellten Hamburger SPD-Spitzenkandidaten. Die Würde der ältesten 
demokratischen Partei Deutschlands ist einem akuten Macht-Kalkül 
geopfert worden, das Gerhard Schröder auf den Punkt gebracht hat: 
"Schießt nicht auf den Klavierspieler. Es könnte sein, es gibt sonst 
keinen mehr."
In dieser Warnung des Ex-Kanzlers steckt die schonungslose Analyse 
einer ausgezehrten Partei, die keine personelle Alternative mehr 
aufzubieten hat. Also muss sie ihren Vorsitzenden irgendwie halten, 
um jeden Preis. Darin liegt das Hauptmotiv für den Öffnungs-Beschluss
zur Linkspartei - mit Zustimmung sogar von Peer Steinbrück und 
Frank-Walter Steinmeier, was einer politischen Abdankung des 
Reformer-Flügels nahekommt. Kurt Beck selbst hat seine Partei (eher 
fahrlässig stümperhaft als vorsätzlich durchtrieben) in diese Lage 
gebracht. Das ist nicht sein erster schwerer Fehler. Immer mehr 
Mitglieder der SPD-Spitze ahnen: Beck kann es nicht. Doch eine 
Alternative haben sie nicht. Arme SPD.
Bericht: SPD streitet..., Titelseite

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Telefon: (0211) 505-2304

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