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Rheinische Post: Unbegreifliche Bahn

Düsseldorf (ots)

von Alexander von Gersdorff
Niemand außer einer Handvoll eingeweihter Tarifexperten kann noch 
nachvollziehen, was sich bei der Deutschen Bahn abspielt. Konzern und
Lokführer hatten sich schon auf elf Prozent mehr Lohn geeinigt, jetzt
stehen beide Seiten wieder am Anfang: Die nächste große Streikwelle 
rollt an.
Schuld an der neuerlichen Eskalation haben beide. Aber es ist die 
Lokführer-Gewerkschaft GDL, die sich gut überlegen sollte, ob sie 
sich in das Streik-Abenteuer stürzt. Am Ende könnte es ihr gehen wie 
in der Sage vom Fischer und seiner Frau: Sie steht mit leeren Händen 
da. Das hängt ab Montag davon ab, wer den längeren Atem hat.
Mittels schwerer Streiks hatten die Lokführer elf Prozent mehr Lohn 
herausgeholt. Jetzt aber wollen sie alles: das kräftige Lohn-Plus und
obendrauf die Freiheit, jedes Jahr ähnliche Forderungen aufstellen 
und Streiks vom Zaun brechen zu können. Das kann die Bahn nicht 
akzeptieren, weil sonst kein geregelter Betrieb mehr möglich ist. Sie
will die Tarifeinheit im Konzern wiederherstellen. Das wiederum 
lehnen die Lokführer ab. Seit Wochen drehen sich beide Seiten in 
dieser Frage im Kreis. Im schlimmsten Fall geht die Tarifrunde von 
vorne los, und zwar auf dem Rücken von Bahnkunden und 
Volkswirtschaft.
Bericht: Bahn streicht 192 ICE . . ., Titelseite

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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