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Rheinische Post: Tibet, China und Olympia 2008 Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Über den Olympischen Spielen im Sommer in China
liegt schon heute ein Schatten. Das autoritäre Riesenreich war nie 
ein Hort von Menschenrechten. Nun richtet sich der Blick der Welt 
nach Tibet, wo Mönche gegen die chinesische Herrschaft aufstehen, wo 
Menschen gegen die Verstöße gegen ihre Grundrechte wie 
Glaubensfreiheit auf die Straßen gehen. Es brennen Barrikaden und 
Tibeter werden niedergeknüppelt. Peking antwortet mit militärischer 
Gewalt. Das Schicksal der Tibeter war unter chinesischer Herrschaft 
nie leicht. Es ist geprägt von Unterdrückung und der Angst vor der 
Vernichtung ihrer kulturellen Identität. Der Dalai Lama als 
geistliches und weltliches Oberhaupt aller Tibeter hat längst den Ruf
nach Unabhängigkeit seiner alten Heimat durch die Forderung nach 
einer wirklichen Autonomie für sein Volk ersetzt. Peking stellt sich 
trotzdem taub. Doch die Welt darf jetzt nicht wegschauen. Sie muss 
klar Stellung beziehen. Spätestens seit 1936, als die Nazis der Welt 
mit ihren Olympischen Spielen Friedfertigkeit vorgaukelten, lässt 
sich die Trennung von Sport und Politik kaum durchhalten. Wer anreist
und mitmacht, tut dies im Wissen um die Freiheitsverachtung 
chinesischer Führer. Unbeschwerter Sport ist kaum möglich, wenn der 
berechtigte Ruf nach mehr Freiheit abgewürgt wird. Der Druck auf 
Peking wird stärker.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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