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Rheinische Post: Schwarz-Grün

Düsseldorf (ots)

Von Reinhold Michels
Vorsicht ist geboten, wo immer in Wirtschaft und Politik 
großspurig von Zukunftsprojekten die Rede ist. Bald schon sind sie 
öde Vergangenheit. Anfangs signalisieren sie vermeintlich 
Beglückendes, man denke an die "Hochzeit im Himmel" von 
DaimlerChrysler, die eine Mesalliance war, oder an die längst 
verwehte Sehnsuchts-Liaison namens "Rot-Grün". Am Ende durfte man 
zufrieden sein, wenn die Großprojekte und Rauschzustände weniger ohne
dauerhaften Schaden für alle vorüber waren.
Das neue politische Zauberwort heißt "Schwarz-Grün". Wieder prasseln 
große Worte. Besonders CDU-Politiker erwecken den Eindruck, als gebe 
es nichts Erquickenderes, als endlich mit Grünen zu regieren. 
Hamburgs CDU mit Bürgermeister von Beust vorneweg scheint geradezu 
versessen darauf zu sein, die Grünen zu gewinnen. Man kann nur 
hoffen, dass die stark euphorisiert wirkenden Christdemokraten nicht 
um jeden Preis, vor allem nicht um denjenigen ihrer 
Wirtschaftskompetenz und Entschiedenheit bei der Bekämpfung von 
Großstadt-Kriminalität zum Pakt bereit sind. Nur wenn die Kompromisse
am Ende nicht gar so faul sind, nur wenn die schwarz-grüne Statik an 
der Alster gründlich berechnet ist, sollte das Haus bezogen werden.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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