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Rheinische Post: Die taumelnde SPD Kommentar VON GREGOR MAYNTZ

Düsseldorf (ots)

Schlimmer geht's nimmer, denkt sich die
SPD-Spitze  - und dann kommt's doch dicker. Dass sich nun sogar die 
SPD-Anhänger von Kurt Beck als Parteichef trennen wollen, muss in der
Zentrale alle Alarmglocken läuten lassen. Doch möglicherweise halten 
sich die Spitzengenossen längst die Ohren zu, weil sie so viel 
Schrilles kaum mehr ertragen. Nach dem Abrutschen von der 
deprimierenden 30-Prozent-Marke Richtung 20 Prozent, nach dem Absturz
der persönlichen Werte Becks geht der SPD nun auch noch inhaltlich 
der Boden unter den Füßen verloren. "Mindestlohn"  - das war das 
magische Wort für die Erwartung, im verzweifelten Stellungskrieg 
gegen Lafontaines Populismus-Attacken zu punkten. Verschreckt 
fürchtete selbst die Union, dass die SPD sie hier in die Knie zwingen
könne. Doch mit Ablauf der Meldefrist für den Mindestlohn erweist 
sich auch diese Munition als Rohrkrepierer. Kein Grund zur Freude für
Angela Merkel. Ganz im Gegenteil. Ein taumelnder Regierungspartner 
ist unberechenbar. Das zeigt die Hessen-SPD, die sich am Wochenende 
selbstverliebt an den Hals der Linken warf. Wie ein im Schlaf 
halluzinierender Hungernder. Nach dem Aufwachen wird die SPD wieder 
schwächer, die Linke wieder stärker geworden sein.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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