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Rheinische Post: Olympisches Dunkel

Düsseldorf (ots)

Von Martin Beils
Nie war die Gefahr größer, sich am olympischen Feuer die Finger zu
verbrennen. Felix Magath, Fußballtrainer des VfL Wolfsburg, etwa 
verweigert mit gutem Grund jede Auskunft zu dem Thema. Er trug die 
Fackel kürzlich in Diensten der Firma Volkswagen durch Patras. Die 
Fackelträger erscheinen Kritikern seit Chinas jüngsten todbringenden 
Gewaltakten in Tibet als Repräsentanten eines die Menschenrechte 
verachtenden Regimes. Ein fröhlich-friedlicher Reigen, ein die Völker
verbindender Lauf ist die Staffel nicht mehr. Dass Sicherheitsbeamte 
die Flamme gestern in Paris dreimal löschen und den Lauf abbrechen 
mussten, weist metaphorisch auf düstere Spiele hin.
Proteste mit Fahnen, Plakaten, Sprechchören fußen auf dem Recht auf 
freie Meinungsäußerung. Sie machen deutlich, woran es in China 
mangelt. Was London, Paris und vielleicht demnächst San Francisco 
aber erleben, sind auch gewalttätige Übergriffe. Und die erscheinen 
geradezu absurd. Wie sollen brutale Attacken auf Fackelträger, 
darunter Rollstuhlfahrer, eine Aufforderung zum Frieden in Asien 
sein? Die Krawallmacher torpedieren die guten Absichten 
friedliebender Demonstranten. Die Kunst des Protests aber liegt in 
der Wahl der richtigen Mittel.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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