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Rheinische Post: Libyen: Neue Fragen Kommentar VON DETLEV HÜWEL

Düsseldorf (ots)

In die so genannte Libyen-Affäre sind offenbar
doch mehr Polizeibeamte aus NRW verstrickt, als zunächst von den 
Behörden mitgeteilt worden war. Statt acht sollen es jetzt 14 sein. 
Und wie viele sind es morgen? Die Korrektur der Zahlen, die 
Innenminister Ingo Wolf gestern im Landtag vornahm, wirft kein gutes 
Licht auf die bisherigen "Aufräumungsarbeiten" im 
NRW-Innenministerium. Allem Anschein nach ist erst nach öffentlichem 
Bekanntwerden der Vorkommnisse mit Nachdruck nach weiteren Männern 
der Sondereinsatzkommandos (SEK) gefahndet worden, die  ausgerechnet 
in Libyen Personal geschult haben sollen. Wieso die Urlaubslisten 
erst jetzt durchforstet wurden, bleibt einstweilen ebenso 
schleierhaft wie die Frage, warum die Spezialkräfte der Polizei 
monatelangen Sonderurlaub bekommen konnten, ohne dass dies 
irgendjemandem merkwürdig vorkam. Hier besteht weiterhin erheblicher 
Aufklärungsbedarf. Innenminister Ingo Wolf wird sich nicht auf Dauer 
hinter Geheimhaltungszwängen verschanzen können. Man wird allerdings 
den Verdacht nicht los, dass die "Musik" zu dieser unappetitlichen 
Libyen-Geschichte vor allem in Berlin spielt. Von Entwarnung kann 
jedenfalls keine Rede sein.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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