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Rheinische Post: Chaos auf Kosten der Sicherheit

Düsseldorf (ots)

von Sebastian Peters
Das Protokoll der Flucht von Rahim Direkci erschreckt. Ein 
Häftling verschwindet fast spurlos, er ist offenbar längst über alle 
Berge. Die Flut an Ermittlungspannen, die den Ausbruch möglich 
machte, muss den Bürger an der Sicherheit der Anstalten zweifeln 
lassen. Eine JVA soll jene Straftäter einschließen, die die 
öffentliche Sicherheit gefährden. Im Krefelder Fall handelten die 
Akteure offenbar kollektiv derart amateurhaft, dass der Ausbruch ein 
Kinderspiel wurde. Und für den Bürger ist es ein Trauerspiel. Mehr 
als das: Es muss Angst machen.
Die Fehler des Ausbruchs sind nicht nur Missmanagement, sondern 
zeigen auch ein strukturelles Problem. Der Krefelder Knast (und nicht
nur der) ist überaltet und überbelegt: Ende März waren 94 Straftäter 
in der JVA Krefeld inhaftiert. Die Anstalt ist aber nur für 73 
Häftlinge ausgerichtet. Deshalb müssen sich manche Häftlinge eine 
Zelle teilen. Ärger ist programmiert. Der Bürger zahlt mit seiner 
eigenen Sicherheit. Denn ein Gefängnis, das 25 Prozent Gefangene mehr
beherbergt als vorgesehen, wird schnell unübersichtlich.
Wer kontrolliert die Knäste? Der Petitionsausschuss des Landtags hat 
die Chance, die Vorgänge im Krefelder Knast aufzuklären. Vielleicht 
nehmen die Verantwortlichen die politische Kritik zum Anlass, die 
Situation in den Anstalten zu verbessern.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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