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Rheinische Post: Hoher Ölpreis hat auch Vorteile Kommentar VON THOMAS REISENER

Düsseldorf (ots)

Auf der Liste der größten Volksärgernisse
stehen die hohen Spritkosten längst auf Platz Eins. Die Wut richtet 
sich nicht nur gegen die Mineralölkonzerne. Auch die Politik steht am
Pranger. Denn es hat sich längst herumgesprochen, dass der Staat über
die Mineralöl- und Mehrwertsteuer für 62 Prozent des Benzinpreises 
verantwortlich ist. Eine willkürliche Quote, die schon morgen 
verkleinert werden könnte. Wenn die Politik es nur wollte. Trotzdem 
muss man dem geballten Volkszorn auch den zweiten Teil der Wahrheit 
entgegenhalten dürfen. Zu billiges Benzin ist auch nicht gut. Das 
zeigt das Beispiel USA: Wo der Sprit nur halb so viel kostet, 
verbrauchen die Autos doppelt so viel. Den amerikanischen Herstellern
fehlten bisher schlicht die Anreize zur Entwicklung verbrauchsarmer 
Techniken. Langzeitfolge: Deutsche Autos gelten heute weltweit als 
Maßstab, amerikanische als technisch lächerlich. GM, Ford und 
Chrysler müssen inzwischen ums nackte Überleben kämpfen. Hohe 
Energiepreise sind also nicht nur ärgerlich, sondern auch eine 
Innovations-Peitsche, die zu besseren Techniken antreibt. Die 
wiederum senken die Belastung der Atmosphäre mit Klimagasen. Und so 
hilft der hohe Benzinpreis am Ende sogar noch beim Sparen: 
Hochwasser-Katastrophen und schmelzende Polkappen haben schließlich 
auch ihren Preis.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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