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Rheinische Post: Der Neue im Kreml Kommentar VON DORIS HEIMANN

Düsseldorf (ots)

Der Wechsel im Kreml ist vollzogen. Russlands
neuer Präsident heißt Dmitri Medwedew. Sein Amt hat Wladimir Putin 
weitergegeben  aber seine Macht? Schon heute soll Putin den Posten 
des Regierungschefs übernehmen, und alle gehen davon aus, dass sein 
Einfluss auf die russische Politik weiterhin stark bleibt. Offiziell 
haben Putin und sein Zögling Medwedew beteuert, dass sie sich die 
Machtbefugnisse teilen werden. Doch niemand weiß, wie dieses 
Konstrukt funktionieren soll. Russlands Machtgefüge ist traditionell 
auf einen starken Herrscher ausgerichtet. Schon jetzt ist der 
russischen Elite die Verunsicherung anzumerken. An wem soll sie sich 
künftig orientieren? So bringen sich einige bereits gezielt hinter 
Putin oder hinter Medwedew in Stellung  für den Fall, dass es doch zu
einem Machtkampf zwischen den beiden Männern kommt. Wie 
wahrscheinlich das ist, lässt sich schwer abschätzen. Die Auswahl 
Medwedews als Nachfolger spricht schon dafür, dass Putin den 
Kremlchef vom Rücksitz aus steuern will. Andernfalls hätte er sich 
für den Hardliner und Ex-Verteidigungsminister Sergej Iwanow 
entschieden. Medwedew wirkt weich und lenkbar, manche halten ihn für 
psychisch abhängig von Putin.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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