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Rheinische Post: Merkel und die CDU

Düsseldorf (ots)

Von Reinhold Michels
Die Bundeskanzlerin Angela Merkel fliegt demoskopisch höher und 
höher; indes  Merkels Partei, die CDU, trägt es nicht mit nach oben. 
Ein erstaunliches politisches Naturphänomen, das Christdemokraten zu 
denken gibt, zu denken geben muss. In den Achtzigern, zur Zeit des 
Bundeskanzlers und CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl, war umgekehrt dies 
zu beobachten: Der Kanzler flog in den Umfragen tief, jedoch seine 
Partei hielt stabil Höhe.
Nicht nur dem von Merkel - sagen wir es vorsichtig - vernachlässigten
CDU-Urtypen Friedrich Merz fällt seit längerem auf, was "Forsa" 
ermittelt hat: 85 Prozent sind mit Merkels Auftreten im Ausland 
zufrieden, nur ein Drittel aber findet die CDU gut. Das lässt sich 
auch so lesen: Ihre Kanzlerinnen-Rolle spielt Merkel, vor allem im 
Gewand der ersten Diplomatin, gekonnt; als CDU-Chefin ist sie keine 
Idealbesetzung. Kohl - das war im Unions-Gefühl Mitte, Familie, 
Fleisch gewordenes Bürgertum. Merkel - da schwingt Respekt mit vor 
einer Hochbegabten, die aus der Kälte kam; es wird nicht vielen warm 
ums Herz. Da Merkel nicht daran denkt, sich auf den Regierungsjob zu 
beschränken, wie es SPD-Kanzler Schmidt (1974-1982) getan hat, müsste
sie wenigstens ihren "Generalsekretär" General sein lassen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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