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Rheinische Post: Makel von Genua

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Das Urteil von Genua, das die Polizeigewalt beim G-8-Gipfel im 
Juli
2001 in Italien nun juristisch aufgearbeitet hat, wird sich 
berechtigter Kritik stellen müssen. Warum hat es so lange gedauert, 
bis die üblen Übergriffe auf Demonstranten geahndet wurden? Gemeinhin
sagt man, die Mühlen der Justiz mahlen langsam, aber gründlich. In 
diesem Fall wurden 30 Angeklagte erst nach sieben Jahren 
freigesprochen, weil ihnen persönliches Fehlverhalten nicht 
einwandfrei zuzuordnen war. Die verhängten Strafen zwischen fünf 
Monaten und fünf Jahren für die Übrigen mögen manche als Hohn 
empfinden angesichts der sadistischen Auswüchse, die die 
festgenommenen Gipfel-Gegner über sich ergehen lassen mussten. Die 
Verurteilten werden wegen der Verjährungsfristen ihre Strafen nicht 
antreten. Das wird die damals Gequälten erneut schmerzen und an der 
Gerechtigkeit zweifeln lassen.
Der positive Punkt des Urteils von Genua ist, dass endlich erwiesen 
wurde, dass tatsächlich gequält, gedemütigt und Menschenrecht 
verletzt wurde. Aus den Vorfällen kann man nur den Schluss ziehen, 
dass solche Prozesse beschleunigt durchgezogen werden müssen. Jede 
Verschleppung  kalkuliert oder nicht  nutzt am Ende nur den Tätern.
Bericht: Späte Strafe . . ., Seite A5

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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