Rheinische Post: Ölkrise geht weiter
Düsseldorf (ots)
von Thomas Reisener
Wochenlang hat das Fass Öl fast 150 Dollar gekostet - jetzt ist der Preis auf rund 130 Dollar gefallen. Experten rechnen mittelfristig mit Preisen um die 120 Dollar. Ist die Ölkrise vorbei? Nein. Während der ersten Ölkrise 1973 stieg der Ölpreis von rund drei auf fünf Dollar. Heute kostet Öl also 26 mal mehr. Allein das verbietet eine Entwarnung. Hinzu kommt die fast schon hysterische Dynamik, die inzwischen an den Ölmärkten herrscht. Zu Jahresbeginn stand der Ölpreis noch bei genau 100 Dollar. Ein halbes Jahr später schon fast bei 150 Dollar. Wie soll eine Volkswirtschaft auf solche Preissprünge reagieren? Wie können Spediteure, Hotelbetriebe, Haushalte und die Industrie da noch ihre Kosten kalkulieren? Wir brauchen Öl ja an jeder Ecke. Was nicht mit Öl produziert wird, wird mit Öl transportiert: Gut 100 Millionen Tonnen hat Deutschland 2007 verbraucht. In diesem Jahr wird die Ölkrise uns zwölf Prozent unserer Wirtschaftsleistung kosten. Auf das Öl ist kein Verlass mehr. Wir müssen uns dringend von unserer enormen Ölabhängigkeit befreien. Mit einem energiesparenden Verhalten, mit besserer Technik, mit mehr regenerativer Energie und ja auch mit Atomkraft.
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