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Rheinische Post: Kampf um Belgien

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Belgiens König Albert II. glaubt nicht, dass die belgische 
Krankheit durch den Austausch des Regierungschefs geheilt würde. 
Insofern ist es konsequent, dass der Monarch das Rücktrittsgesuch von
Ministerpräsident Leterme ablehnt. Albert II. glaubt noch an einen 
konstruktiven Dialog zwischen den zerstrittenen Flamen und Wallonen. 
Doch das ist ein Sieg der Hoffnung über die Erfahrung. Belgiens 
größte Bevölkerungsgruppen befehden sich seit langem. Ihr verbissener
Streit hat dem Land eine Dauerkrise beschert und es an den Rand der 
Unregierbarkeit geführt. Aus diesem Staats-Dilemma soll nach 
Monarchen-Wille ein Dreier-Gremium führen, in dem die Flamen nicht 
vertreten sind. Damit führt dieser Königs-Weg erneut in die Sackgasse
Belgiens Problem liegt sehr viel tiefer. Es geht um eine 
Staatsreform, bei der die Quadratur des Kreises gelingen soll. Die 
Flamen wollen noch mehr Autonomie und weniger Geld-Transfers an die 
frankofonen Wallonen. Die wiederum denken nicht daran, den Status quo
aufzugeben, von dem sie vor allem finanziell profitieren. Flämische 
Nationalisten pochen auf eine eigene Republik - und das bedeutet in 
letzter Konsequenz das Ende von Belgien. Damit ist klar, Albert II. 
kämpft um sein Königreich.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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