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Rheinische Post: Clements Sturheit Kommentar VON MARTIN KESSLER

Düsseldorf (ots)

Die SPD-Parteiführung ist sichtlich bemüht, das
gerade beginnende Sommertheater um den möglichen Rauswurf Wolfgang 
Clements schnell zu beenden. Sogar die klagenden Ortsvereine, die mit
jakobinischer Strenge den Rechts-Abweichler bestrafen wollten, sind 
offenbar zum Einlenken bereit. Eine kräftige Rüge und eine Erklärung 
Clements, nie wieder einem Wahlkämpfer in den Rücken zu fallen, 
sollen jetzt ausreichen. Clement lehnt das ab  aus Sturheit oder weil
er mit der Rolle des Märtyrers liebäugelt. Beides ist politisch 
unklug. Der SPD-Politiker hat zu Recht eine Diskussion über die 
unrealistische Energiepolitik von großen Teilen seiner Partei 
angestoßen. Aber er hat zugleich auch offen zur Nichtwahl der 
SPD-Kandidatin aufgerufen. Keine Partei kann das auf sich sitzen 
lassen. Ein Rauswurf des reformerischen SPD-Politikers wäre 
verheerend für die Sozialdemokratie. Aber Clement sollte ihn um 
seiner Sache willen auch nicht gerade provozieren. Wenn die Partei 
wieder zur Vernunft gekommen ist und ihrem Querdenker die Hand 
reicht, muss ein Mann wie Clement sie auch ergreifen. Sonst schadet 
er vor allem denen, die seine Politik in der SPD vertreten.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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