Rheinische Post: Obamas Woche Kommentar VON FRANK HERRMANN
Düsseldorf (ots)
Es ist eine Woche, in der alles erzählt werden soll über den Kandidaten. Woher Barack Obama stammt, was ihn antreibt, welchem moralischen Kompass er folgt. All das sollen die Wähler bis ins Detail erfahren, wenn sie abends den Fernseher einschalten. Vier Abende, ein Thema: Obama, der Mann, der eine so exotische Biografie hat und dabei doch aus der Mitte Amerikas kommt. Der Sohn einer Alleinerziehenden, der den Sprung ins Weiße Haus schaffen kann. Weiß und schwarz in einer Person. Ein neues Kapitel. Die Zukunft. Das ist die eine Seite dieses Kongresses, die perfekt vorbereitete Inszenierung. Die andere Seite ist nicht so leicht zu planen, und sie wird Obama sehr viel Geschick abverlangen. Der Sieger der Vorwahlen der US-Demokraten, er muss auch die Skeptiker seiner Partei auf seine Seite ziehen, jene, die im harten Duell des Frühjahrs Hillary Clinton den Zuschlag gaben. Schon ein kurzer Blick auf die Umfragen genügt, um zu erkennen, wie schwierig das wird. Rund die Hälfte der Clinton-Anhänger ist nicht ohne weiteres bereit, am 4. November Obama zu wählen. Etliche spielen mit dem Gedanken, John McCain ihre Stimme zu geben, dem kantigen Vietnamveteranen, der sich nächste Woche von seiner Partei offiziell ins Rennen schicken lässt.
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