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Rheinische Post: Die Bahn und China

Düsseldorf (ots)

Von Alexander von Gersdorff
Mit hohem Tempo rollt die Deutsche Bahn in Richtung Börse. Nur 
noch zwei Monate, dann soll das DB-Papier auf dem Frankfurter 
Kurszettel notiert sein. Erstmals taucht nun der Name eines konkreten
Interessenten auf: des milliardenschweren chinesischen Staatsfonds 
China Investment Corporation.
Gegen den Einstieg spricht auf den ersten Blick nichts. Die Chinesen 
sind, wie alle anderen Investoren auch, nur an Rendite interessiert. 
Auch sind Sorgen unbegründet, die Neulinge könnten den Fahrplan oder 
auch nur den Speiseplan im ICE bestimmen. Die Beispiele Iran/Thyssen 
und Kuweit/Daimler zeigen, dass sich Auslandsinvestoren nicht ins 
Tagesgeschäft einmischen.
Dennoch bleibt Unbehagen. Ein Teil der Bahn würde an einen Fonds 
gehen, dessen Oberaufsicht - der chinesische Staat - nicht für die 
Einhaltung freiheitlich-demokratischer Spielregeln bekannt ist und 
der die globalisierte Marktwirtschaft sehr zu seinem Vorteil zu 
nutzen weiß. Nicht zufällig sitzt China auf einer Billion Euro 
Währungsreserven, mit denen das Land nun auf Einkaufstour geht. Es 
ist bezeichnend, dass hiesige Politiker, die in Sonntagsreden vor zu 
viel Einflussnahme ausländischer Investoren warnen, alle Bedenken 
beiseiteschieben, wenn deren Einstieg mit viel Geld für den Bund 
verbunden ist.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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