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Rheinische Post: Staatsbank wieder am Pranger

Düsseldorf (ots)

von Martin Kessler
Solche Mega-Pannen wie bei der 300-Millionen-Überweisung der 
Förderbank KfW können bei privaten wie bei staatlichen Geldinstituten
passieren. Es ist aber schon bezeichnend, dass die Frankfurter 
Staatsbank KfW erneut im Mittelpunkt von Pleiten, Pech und Pannen 
steht.
So müssen sich die Verantwortlichen, die operativen Manager wie die 
Finanzaufsicht, schon fragen lassen, wie es geschehen konnte, dass 
eine stattliche Überweisung von 300 Millionen Euro noch am 
Insolvenztag des US-Bank Lehman ohne größeres Aufheben über die Bühne
ging. Sind solch heikle Zahlungen an der Tagesordnung, wenn sonst 
jede Überweisung bei Privaten - etwa bei einer Einzugsermächtigung - 
noch über Tage rückholbar sind?
Das Finanzministerium will personelle Konsequenzen nicht 
ausschließen. Das ist richtig. Die dafür Verantwortlichen müssen für 
ihre Taten gerade stehen. Aber auch die staatliche Aufsicht ist zu 
hinterfragen. Sie kann zwar nicht eine einzelne Überweisung 
verhindern, aber doch ein Kontrollsystem schaffen, das trotz aller 
Hektik im Geldgeschäft Zahlungen dieses Ausmaßes besser überwacht.
Die Bankenwelt insgesamt sollte den Fall zum Anlass nehmen, die 
teilweise irrationalen Aufregungen an den Finanzmärkten zu 
hinterfragen. Auch hier geht Gründlichkeit stets vor Schnelligkeit.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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