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Rheinische Post: Israels frischer Wind

Düsseldorf (ots)

von Godehard Uhlemann
Der Triumph von Zipi Livni bei der Wahl zur neuen Vorsitzenden der
Regierungspartei Kadima ist ein Etappensieg, mehr nicht. Nun muss 
Israels Noch-Außenministerin zeigen, dass sie in der Lage ist, eine 
solide Regierungskoalition zu zimmern und dann als 
Ministerpräsidentin die Geschicke des Landes zu bestimmen. Die 
kommenden Wochen werden schwierig, denn alle Koalitionspartner werden
um Macht und Einfluss pokern. Livni muss Rivalitäten ausgleichen, sie
muss aber auch in die eigene Partei hineinwirken, denn der bei der 
Wahl knapp unterlegene Parteiflügel um Mitbewerber Schaul Mofaz wird 
nicht einfach mit gesenktem Haupt zur Tagesordnung übergehen. Gelingt
ihr das, dann hat Livni durchaus die Statur, nach Golda Meir als 
zweite Frau an die Spitze der Regierung zu rücken.
Die Wahl war eine Richtungswahl. Livni steht für Diplomatie als 
Ansatz für Problemlösungen. Schaul Mofas als ehemaliger 
Generalstabschef und Verteidigungsminister setzt eher auf 
militärische Stärke als Mittel der Politik. Die Kadima-Mitglieder 
haben ihren künftigen Partei-Kurs bestimmt. Bei Neuwahlen - sollte 
Livni bei ihrer Koalitionsbildung scheitern - werden die Israelis 
möglicherweise anders wählen. Livni ist daher jetzt zum Erfolg 
verpflichtet.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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