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Rheinische Post: Geschäftszweig Menschenraub Kommentar VON GODEHARD UHLEMANN

Düsseldorf (ots)

Es ist schon makaber, wenn man bei der
Nachricht aufatmet, bei den Entführern der deutschen Touristen in 
Ägypten handele es sich womöglich nur um Kriminelle und nicht um 
Terroristen. Dann besteht die Möglichkeit der raschen Freigabe der 
Geiseln, Voraussetzung, das Lösegeld ist hoch genug. Terroristen 
begehen solche Entführungen eher aus politischen Gründen. Sie wollen 
Gesinnungsgenossen freipressen, Regierungen unter Druck setzen oder 
eine blutige Botschaft um die Welt senden, wenn sie ihre Opfer töten.
Reisen in die Wüsten Ägyptens oder in die des Maghreb sind voller 
Risiken. Immer wieder wurden Touristen entführt und freigekauft. Dies
ruft Nachahmungstäter auf den Plan, denn sie wissen, dass die 
Heimatländer der Entführten ihre Landsleute nicht im Stich lassen 
werden. Entführung ist in vielen Ländern des Orients zum Geschäft 
geworden. Im Jemen oder in Algerien wurden Touristen entführt, am 
Horn von Afrika Nothelfer verschleppt oder Schiffe entführt. Es ist 
schwer, dagegen vorzugehen. Man kann Menschen das Reisen kaum 
verbieten. Man kann sie auf Risiken hinweisen und ihnen klarmachen, 
dass sie im Zweifelsfall für ihren Freikauf aufkommen müssen. Solche 
Risiken sind nicht von der Allgemeinheit zu tragen, auch wenn der 
Staat sich um Deutsche in Not im Ausland kümmern muss.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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