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Rheinische Post: Der neue Stolz der SPD

Düsseldorf (ots)

Von Michael Bröcker
Die 525 Delegierten mit dem SPD-Parteibuch in der Tasche werden 
heute mit stolz geschwellter Brust die SPD-Hymne "Wann wir schreiten 
Seit' an Seit'" intonieren. Der Sonderparteitag der SPD fällt zwar in
eine Zeit der schweren Krise. Aber das ist nicht mehr die der SPD. 
Eine völlig neue Situation für die Sozialdemokraten.
Die Krise des Finanzmarkt-Kapitalismus kommt den Staats-Regulierern 
entgegen, das Versagen der Manager ist Wind in den Segeln der 
Genossen. Und das neue Spitzenduo Frank-Walter Steinmeier und Franz 
Müntefering hat im Vorfeld des Sonderparteitags jede Äußerung 
vermieden, die den lähmenden Flügelkämpfen, die zum SPD-Gen gehören, 
neue Nahrung hätte geben können. So will der Reformer Steinmeier 
heute sogar ein Mini-Konjunkturprogramm verkünden, um die Parteilinke
zu besänftigen. Müntefering wird sich mit plakativen 
Anti-Merkel-Sprüchen beliebt machen und ein ordentliches Ergebnis 
erzielen. Peer Steinbrück, der Mann, der einst die Genossen als 
"Heulsusen" titulierte, wird plötzlich geliebt. Wer war eigentlich 
Kurt Beck?
Am Ende entscheidet die neue Zwangs-Beglückung der Partei durch die 
Parteispitze noch keine Bundestagswahl. Das Wahlprogramm mitten in 
einer Rezession wird zeigen, wohin die Reise geht. Und dieser Kampf 
hat gerade erste begonnen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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