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Rheinische Post: Peinlicher Ackermann Kommentar VON SVEN GÖSMANN

Düsseldorf (ots)

Das Schweigen der Banker in der Finanzkrise ist
zu Recht kritisiert worden. Schließlich hielten sich da jene bedeckt,
die der Welt den ganzen Schlamassel eingebrockt haben. Nach den 
Äußerungen von Deutsche-Bank-Chef Ackermann ist man geneigt, dies nun
anders zu sehen. Hätte Ackermann geschwiegen, hätte er sich einen 
erheblichen Ansehensverlust erspart und der Finanzwirtschaft eine 
unnötige Debatte über ihre Undankbarkeit. Ackermann hat sich zweimal 
in kurzer Zeit extrem ungeschickt verhalten. Erst verzichtete er 
großspurig auf Bonuszahlungen, die er sowieso nicht erhalten hätte; 
dann erklärte er, dass er sich "schämen würde", müsste seine Bank 
Steuerzahler-Geld aus dem Rettungspaket beanspruchen. Ackermann hat 
jedoch genau dieses Rettungspaket mit geschnürt. Seine Bank wirkt 
zwar stabiler als die Sorgenkinder des Finanzwesens. Ob sich 
Ackermann deshalb aber dauerhaft eine derartige Arroganz leisten 
kann? Schlimmer jedoch ist, dass Ackermanns stümperhafte 
Kommunikationspolitik einen Schatten auf all die Manager und 
Unternehmer wirft, die solide und sozial wirtschaften. Die 
Bundeskanzlerin hat betont, die wichtigste Währung im 
Wirtschaftsleben sei Vertrauen. Ackermann hat sein Guthaben jetzt 
verzockt. Er ist das jüngste Opfer der Finanzkrise. Mitleid muss man 
in diesem Fall aber nicht haben.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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