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Rheinische Post: Deutschlands Motor stottert Kommentar VON SVEN GÖSMANN

Düsseldorf (ots)

Die feine Unterscheidung zwischen
Finanzwirtschaft und Realwirtschaft haben die meisten Deutschen erst 
durch die Finanzkrise lernen müssen. Was anfangs noch wie der 
Zusammenbruch einer abgehobenen Gier-Industrie wirkte, die ihre 
Wahnsinns-Produkte nicht mehr zu bändigen verstand, ist jetzt mitten 
in der Gesellschaft angekommen. Es geht um Absatzzahlen, 
Überstundenzuschläge, vor allem aber um Hunderttausende Jobs. Noch 
immer ist gut jeder siebte deutsche Arbeitsplatz von der 
Autoindustrie abhängig. Aus einer Krise der Hersteller wird so die 
der Zulieferer und dann die der Zulieferer der Zulieferer  von den 
vielen zu schweigen, die vom ohnehin brachliegenden Autohandel leben.
Dazu kommt, dass die Herstellung von Automobilen seit jeher unser 
angeknackstes Nationalbewusstsein stützt: Ob Mercedes-Stern, BMW-Logo
oder die vier Ringe  sie begegnen den deutschen Reiseweltmeistern 
selbst in entlegensten Winkeln der Erde als Ausdruck unserer 
Wirtschaftskraft. Jetzt stottert der Motor unserer Industrie. Die 
Autobauer wie Daimler-Chef Dieter Zetsche handeln diesmal allerdings 
rascher und rationaler als in früheren Krisen. Sie minimieren Kosten,
verknappen ihr Gut und versuchen so, die Stürme zu überstehen. Es ist
der einzige richtige Schritt oder  um im Bild zu bleiben  die nötige 
Vollbremsung vor dem Crash.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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