Rheinische Post: Endlich unter drei Millionen
Düsseldorf (ots)
von Sven Gösmann
Diese gute Nachricht sollte nicht völlig hinter den Banken-Rettungspaketen und -Schutzschirmen dieser Tage verschwinden: Erstmals seit 16 Jahren ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober unter die Drei-Millionen-Marke gesunken - auf 2.297.000. Natürlich: Die Rezession steht vor der Tür, kein Tag vergeht ohne Entlassungsankündigungen aus der Wirtschaft. Die Arbeitslosenzahl bietet nur eine trotzige Momentaufnahme. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass 437.000 Menschen weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres ohne Arbeit waren. An dieser positiven Entwicklung haben viele Anteil: Unternehmen, die rechtzeitig ihre Hausaufgaben gemacht haben, mit ihren Produkten vor allem auf den Weltmärkten erfolgreich sind; Arbeitslose, die Flexibilität beweisen und sich fortbilden; und der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder, der mit seinen Reformen der Agenda 2010 den Boden für den Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt bereitete. Seine Nachfolger in der großen Koalition sollten nun nicht den Fehler begehen, die Hartz-Reformen weiter zu verwässern, wie sie das bereits einige Male getan haben. Auch die flächendeckende Einführung des Mindestlohns wird vor allem jenen schaden, die jetzt wieder in Lohn und Brot gekommen sind. Wer das Beste auf dem Arbeitsmarkt erreichen will, muss diesem auch die nötige Freiheit gewähren.
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