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Rheinische Post: Eine Ich-AG verlässt die SPD

Düsseldorf (ots)

Von Thomas Seim
Für eine Schlagzeile war der gelernte Journalist Clement schon 
immer gut. Mit dem Austritt aus der SPD hat er vielleicht seine 
letzte geliefert. Clements Rückzug offenbart die Verbitterung eines 
Ausgemusterten. Er leidet an dieser Missachtung.
Die SPD hat ihn nicht mit einer Rüge drangsaliert, wie er sagt. 
Vielmehr haben sich Franz Müntefering als SPD-Chef und 
Ex-Innenminister Otto Schily als Anwalt für ihn eingesetzt. Und wen 
meint Clement, wenn er von einer De-Industrialisierungspolitik der 
SPD spricht? Müntefering? Steinbrück? Steinmeier? Dafür stehen diese 
drei nun gerade nicht. Was bleibt, ist der berechtigte Vorwurf einer 
Zusammenarbeit mit der Linkspartei. Nicht nur in Hessen. Das ist die 
offene Flanke der SPD. Aber Clements Austritt schwächt die 
Steinbrücks, Steinmeiers, Münteferings - und damit die SPD insgesamt 
im Kampf gegen die Linkspartei.
Clement wird nicht wiederkommen wie Lafontaine. Dafür fehlen ihm die 
Unverschämtheit und Strategiefähigkeit des Saarländers. Johannes Rau,
den Clement mit Hilfe des damaligen Kanzlerkandidaten Schröder und 
anderen aus dem Amt des NRW-Ministerpräsidenten kippte, erkannte erst
sehr spät, dass seinem Zögling fehlte, was er verkörperte: 
charakterstarke Führungsfähigkeit. Gestern hat Clement dies auf seine
Art bestätigt. Nun ist er nur noch ein Journalist ohne Schlagzeile: 
Eine unbedeutende Ich-AG.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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