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Rheinische Post: Detroit ist Geschichte Kommentar VON THOMAS REISENER

Düsseldorf (ots)

Der Nervenkrieg, den sich die US-Politik um das
Rettungspaket für die maroden US-Autobauer Chrysler und GM liefert, 
ist kein böser Wille. Er ist nur der verzweifelte Versuch, ein 
Dilemma zu lösen, für das es keine Lösung mehr gibt. Fließt die 
Nothilfe nicht, ist die Industrie-Metropole Detroit Geschichte. 
Chrysler und GM sind dermaßen marode, dass sie ohne die Nothilfe 
umgehend verramscht werden müssten. Konsequenz: Die USA, ohnehin 
schon in der schwersten Rezession seit dem zweiten Weltkrieg, hätten 
mit einem Schlag ein halbe Millionen Arbeitslose zusätzlich. Fließen 
die 14 Milliarden US-Dollar, können Chrysler und GM zwar erst mal 
weiter machen. Aber eben nur erst mal. Ihr technischer Rückstand ist 
so groß, dass sie selbst bei bestmöglichem Management noch Jahre 
brauchen würden, um ihn aufzuholen. So viel Zeit haben sie aber nicht
mehr. GM hat allein in den vergangenen drei Jahren 50 Milliarden 
US-Dollar verbrannt. Da helfen ein paar Milliarden Dollar Staatshilfe
jetzt auch nicht mehr. Zerschlagen werden Chrysler und GM also 
vermutlich ohnehin. Die Politik kann nur noch das Wann bestimmen. Und
die Sprachhülsen auswählen, mit denen sie dieses Schicksal dann 
verschleiert.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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