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Rheinische Post: Banken versagen erneut Von Antje Höning

Düsseldorf (ots)

Ohne Kredite würde es den Kapitalismus nicht
geben. Schon die ersten Fischer konnten sich eine Auszeit zum Knüpfen
eines Netzes nur nehmen, weil sie derweil auf Pump von anderen 
lebten. Erst Kredite geben Firmen die Möglichkeit, neue und bessere 
Produktionsmittel zum Wohle aller zu bauen. Auch eine BASF kann ein 
neues Chemie-Werk nicht aus der Portokasse bezahlen, sondern braucht 
dazu Kredite. Die aber geben Banken plötzlich nicht mehr. Die 
Wirtschaft steckt in der Kreditklemme.
Viele Banken leugnen das. Damit gerieren sie sich erneut als böse 
Buben der Krise. Erst brockten Investmentbanker uns einen Crash ein, 
weil sie Zertifikate schufen, deren Renditeaussichten und damit auch 
Risiken nicht hoch genug sein konnten. Nach dem Knall, der Pleite der
Lehman Bank, legten sie den Rückwärtsgang ein. Sie riskieren nichts 
mehr und bunkern ihr Geld im Tresor. Das ist umso frecher, weil der 
deutsche Staat ihnen mit seinem Rettungsschirm längst Garantien wie 
sauer Bier anbietet. Die Branche darf sich nicht wundern, dass es 
immer mehr Fans des angelsächsischen Wegs gibt. Ausgerechnet in den 
Mutterländern des Liberalismus haben Regierungen die Banken (durch 
Verpflichtung in den USA oder durch Teilverstaatlichung in 
Großbritannien) gezwungen, Hilfe in Anspruch zu nehmen, damit die 
Kreditvergabe wieder steigt.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

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