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Rheinische Post: Briten verlassen Irak

Düsseldorf (ots)

Von Godehard Uhlemann
Der Abzug der britischen Truppen bis Mitte kommenden Jahres aus 
dem Irak kommt nicht überraschend. Er war in Aussicht gestellt 
worden. Ihre Truppenstärke im Süden des Landes hatten die Briten 
ohnehin schon drastisch verringert. Man will den geordneten Rückzug, 
schon um dem Eindruck einer Flucht entgegenzusteuern. Sicherlich 
werden die Gegner der Regierung in Bagdad jubilieren und so tun, als 
ob ihr massiver Widerstand gegen fremde Truppen der Grund für deren 
Abzug ist. Das ist falsch. Die Briten haben ihren Job erfüllt. Der 
Süden ist unter ihrer Obhut ruhiger geworden. Die irakischen 
Sicherheitskräfte sind dort in der Lage, selbst für Ruhe und Ordnung 
zu sorgen. Wer dann länger bleibt, wird automatisch zum Besatzer.
Die Briten wollen sich nun verstärkt um den Unruheherd Afghanistan 
kümmern und Truppen dorthin verlagern. Ähnliches plant der neue 
US-Präsident Barack Obama. Auch er sieht die größere Bedrohung in der
afghanisch-pakistanischen Region. Für Obama ist daher die britische 
Irak-Entscheidung eine Entlastung. Washington ist noch bis 2011 im 
Irak gebunden. Eine allzu große Truppenaufstockung in Afghanistan 
kann sich Obama angesicht der maroden Finanzlage seiner Regierung 
auch gar nicht leisten.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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