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Rheinische Post: Gas-Ziele des Kreml Von Doris Heimann

Düsseldorf (ots)

Die Nachricht passt perfekt. Während Europa
zittert, weil über die Ukraine kein russisches Gas mehr nach Westen 
strömt, werben Gerhard Schröder und Wladimir Putin für den schnellen 
Bau der Ostsee-Pipeline. Hätten wir doch nur die Direktverbindung 
zwischen beiden Ländern, lautet die Botschaft. Dann wären wir nicht 
auf diese zahlungsunwilligen Ukrainer angewiesen. Europa sollte auf 
solche Argumente nicht hereinfallen.
Gazprom und der Kreml haben ihre Lektion aus dem letzten Gasdisput 
2006 gut gelernt. Damals landete der Schwarze Peter bei den Russen. 
"Politik mit der Pipeline" wurde ihnen vorgeworfen, die 
Zuverlässigkeit von Russland als Energielieferant in Frage gestellt. 
Bei der Neuauflage des Streits setzen die Russen auf Propaganda. Ihr 
Ziel ist es, die Ukraine im Westen zu diskreditieren. Diesmal soll 
das Land, das sich nach dem Sieg der Orangenen Revolution 2004 von 
Moskau abwandte, nicht als Opfer russischer Erpressung erscheinen. 
Sondern als heimtückischer Gas-Dieb, der die Europäer frieren lässt. 
Ginge es um kommerzielle Fragen, dann würden sich beide Seiten 
konzilianter verhalten. Schließlich müssen sie an den 
Verhandlungstisch zurückkehren. Doch der Kreml verfolgt eindeutig 
politische Ziele.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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