All Stories
Follow
Subscribe to Rheinische Post

Rheinische Post

Rheinische Post: Reizfigur Ackermann Kommentar Von Georg Winters

Düsseldorf (ots)

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann droht der
Sündenfall. Sollte die Post tatsächlich zehn Prozent an der Deutschen
Bank übernehmen, würden viele zu Recht über den Schweizer Manager 
herfallen. Für einen Mann, der sich nach eigenem Bekunden schämen 
würde, Staatshilfe in Anspruch zu nehmen, wäre auch der indirekte 
Einstieg des Bundes ein Tabubruch. Natürlich kann Ackermann darauf 
verweisen, dass er rein formal das Hilfspaket des Staates nicht in 
Anspruch nimmt. Natürlich kann er darauf pochen, dass er die Postbank
davor bewahrt, in ausländische Hände zu fallen, und natürlich kann er
argumentieren, dass er der Post viel früher die Verantwortung für 
deren Bank-Tochter abnimmt als geplant. Das alles kann aber nicht 
darüber hinwegtäuschen, dass der Manager für seine 
geschäftspolitischen Ziele und im Interesse seiner renditeverwöhnten 
Aktionäre Staatshilfe auf Zeit in Anspruch nähme. Das alles würde ihm
wahrscheinlich nur halb so übel genommen, wenn er sich nicht vorher 
so kategorisch von den Hilfsempfängern dieser Republik abzusetzen 
versucht hätte. Ackermann war und ist eine Reizfigur. Wer sich dann 
so verhält, darf sich über Hohn und Spott nicht beklagen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

Original content of: Rheinische Post, transmitted by news aktuell

More stories: Rheinische Post
More stories: Rheinische Post