Rheinische Post: Angst um die Kinder Kommentar Von Matthias Beermann
Düsseldorf (ots)
Es ist die Nachricht, die in Wirklichkeit keiner hören wollte: Die achtjährige Kardelen aus Paderborn, die seit Tagen verschwunden war, ist sexuell missbraucht und dann ermordet worden. Fälle wie dieser lassen einem das Blut in den Adern gefrieren. Die große Anteilnahme der Bevölkerung an der Trauer der Angehörigen des kleinen Mädchens ist ein Zeichen dafür, wie sehr der Mord an einem Kind die Menschen aufwühlt. In solchen Situationen, und das ist auch nur allzu verständlich, wird nach mehr Schutz für unsere Kinder gerufen. Oder es werden härtere Strafen für die Täter gefordert. Niemand findet sich gerne ab mit der bitteren Erkenntnis: Absolute Sicherheit vor solchen abscheulichen Verbrechen kann es nicht geben. Offenbar hat die Polizei in Paderborn schnell gehandelt und alles Menschenmögliche getan, um das vermisste Mädchen zu finden vergeblich. Trotzdem: Eltern sollten jetzt der Versuchung widerstehen, ihre Kinder aus Angst ans Gängelband zu nehmen, sie nicht mehr vor die Tür zu lassen oder ihnen gar Peilsender um den Hals zu hängen. Aber sie sollten mit ihnen offen sprechen über das, was in Paderborn geschehen ist, und darüber, wie man sich am besten schützen kann.
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