Rheinische Post: Probe für Obama Kommentar Von Godehard Uhlemann
Düsseldorf (ots)
Das baldige Ende des amerikanischen Militärstützpunktes in Kirgistan macht US-Präsident Obama klar, dass Außenpolitik ausschließlich das Feld handfester Interessenpolitik ist. Die Russen fühlten sich in den vergangenen Jahren von einer Reihe US-Basen eingekreist, die der damalige Präsident Bush für seinen Anti-Terror-Kampf angelegt hatte. Nun gab Moskau eine Menge Geld, und Kirgistan schickte Obama die Kündigung. Das ist ein harter Schlag, da die USA bereits den Stützpunkt in Usbekistan verloren haben. Der Kampf gegen den Terror in Zentralasien wird erschwert, denn beide Basen waren für die Versorgung der Truppe in Afghanistan notwendig. Geopolitisch ist das eine spürbare Schwächung amerikanischer Politik und eine Stärkung russischer Positionen. Obama will den Krieg gegen die Taliban in Afghanistan ausweiten, weil er eine enge Verbindung zu den radikalen Kreisen in Pakistan sieht. Er will seine Truppe mit aus Irak abgezogenen Einheiten verstärken, um die Kaderschmieden der Islamisten und Terroristen im Grenzgebiet lahmzulegen. Obama muss nun umstrukturieren, neue Verbündete suchen, möglicherweise Abstriche an seinem Konzept machen. Das alles spielt den Taliban in die Hände.
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