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Rheinische Post: Polit-Poker um Opel

Düsseldorf (ots)

von Martin Kessler
Die Bundesregierung schießt sich schon seit geraumer Zeit auf die 
Opel-Führung ein. Die habe kein belastbares Mandat, nenne ständig 
neue Zahlen und Fakten und verschleiere den wahren Zustand des 
Konzerns. Da mag einiges dran sein, aber die scharfen Angriffe 
verdecken auch, dass die Koalition über die Zukunft von Opel 
gespalten ist.
Die Unionsfraktion und ihr Wirtschaftsflügel möchten am liebsten das 
Unternehmen vor die Wand fahren lassen. Denn die christdemokratischen
Abgeordneten fürchten, dass ihnen die Mittelständler weiter in 
Scharen davon laufen, wenn Milliarden für Opel ausgegeben werden. 
Auch Wirtschaftsminister zu Guttenberg möchte bei Opel nicht einen 
dicken ordnungspolitischen Fehler machen.
Die SPD-Ressortchefs Steinmeier und Scholz wollen sich hingegen als 
Retter von Arbeitsplätzen präsentieren, während Finanzminister 
Steinbrück als Skeptiker vor allem seinen Etat im Blick hat. 
Kanzlerin Merkel hat intern Sympathie für eine Opel-Rettung erkennen 
lassen, will sich aber nicht mit der eigenen Fraktion anlegen.
Was liegt bei so viel Uneinigkeit also näher, als den alleinigen 
Sündenbock bei Opel zu suchen? Auf der Strecke bleiben dabei die 
Interessen der Arbeitnehmer. Sie haben zumindest das Recht, dass man 
ihr Anliegen bitterernst nimmt.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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