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Rheinische Post: Bund zahlt für Pfusch am Bau Kommentar Von Alexander von Gersdorff

Düsseldorf (ots)

Als die Bundesregierung den Umzug von Bonn nach
Berlin plante, wollte sie alles perfekt machen. Die Bauten sollten 
nicht nur repräsentativ, sondern auch ökologisch vorbildlich sein. 
Das galt vor allem für das Bundeskanzleramt, in das "Bauherr" Helmut 
Kohl gerne eingezogen wäre. Ministerien-Anbauten und 
Abgeordnetenbüros sollten sich derweil durch haushaltsschonende 
Baukosten auszeichnen.
Das Projekt ist gründlich schief gelaufen. Wieder einmal bewahrheitet
sich die alte Weisheit aller Bauherren und Verbraucher, wonach man 
immer nur das erhält, was man auch bezahlt. Die Anekdoten über die 
miserable Qualität schnell und billig hochgezogener Bundesbauten 
machten schnell die Runde. Hier bröckelte der Putz, da passten die 
Fenster nicht, dort lassen sich Büros mal nicht richtig heizen, mal 
überhaupt nicht kühlen. Zum Desaster wurde das Autarkie und 
Energieersparnis verheißende Blockheizkraftwerk im Kanzleramt. Gerade
die Mängel im wichtigsten Neubau der Berliner Republik wirken wie 
Helmut Kohls späte Rache für seinen Amtsverlust kurz vor dem 
Hauptstadtumzug. Der Bund muss daraus Lehren ziehen. Es ist 
prinzipiell richtig, beim Geld des Steuerzahlers auf jeden Cent zu 
achten  wenn dieser nicht durch Übertreibungen und ökologischen 
Übereifer in den Folgejahren mehrfach zur Kasse gebeten wird.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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