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Rheinische Post: Der Papst reagiert Kommentar Von Reinhold Michels

Düsseldorf (ots)

Papst Benedikt XVI. hat spät, aber nicht zu
spät zu dem jüngsten Kesseltreiben gegen ihn Stellung genommen und 
dazu einen großen Erläuterungs-Text verfasst. Er zeichnet sich durch 
Selbstkritik, Versöhnungsbereitschaft und christliche Barmherzigkeit 
aus. Der Brief, der an die Bischöfe adressiert ist, sich aber 
zugleich an alle Menschen guten, bösen und politisch berechnenden 
Willens richtet, beschämt hoffentlich diejenigen bis hinein ins 
Kanzleramt, die den Papst ins reaktionäre, antijüdische Zwielicht 
getaucht haben. Unkenntnis über Denken und Handeln des Menschen und 
Theologen Joseph Ratzinger vermischte sich mit jederzeit zu weckenden
deutschen Antipathien gegen Rom. Der Papst wirbt in dem Brief für 
sein Anliegen, Großherzigkeit auch und gerade gegenüber solchen zu 
zeigen, die vom Wege abgekommen sind und sich an der Wahrheit 
versündigen. Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. hat in einer 
bewegenden Geste im Gefängnis sogar Ali Agca vergeben, der ihn am 13.
Mai 1981 ermorden wollte (sollte?). Feindesliebe nennt man das. 
Benedikt hob eine Kirchenstrafe auf und streckte dabei auch einem 
veritablen Dummkopf die Hand aus. Das konnte nur falsch verstehen, 
wer eine Panne sieht und "Skandal" schreit.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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