Rheinische Post: Vertuscher entlassen
Düsseldorf (ots)
von Gerhard Voogt
Kurz nach dem Archiv-Einsturz von Köln erklärte der Bauleiter der Kölner Verkehrsbetriebe bei einer Pressekonferenz, auch zehn Minuten vor dem Unfall habe das Unglück niemand ahnen können. Eine denkwürdige Aussage. Die Tragödie, so hörte sich das an, sei so schicksalhaft unvermeidbar gewesen wie eine Naturkatastrophe. Nun, fast drei Wochen später, sehen die Dinge ganz anders aus. Schon im September 2008 gab es Grundbruch im U-Bahn-Schacht unter dem Stadtarchiv. Die Ingenieure kannten das Problem, sie fertigten Protokolle an, die auch bei der Stadt abgeheftet wurden. Unternommen wurde nichts. Niemand fühlte sich zuständig. Jetzt kommt es noch ärger. Verkehrsbetriebe und der zuständige Dezernent haben Oberbürgermeister Schramma die Existenz der belastenden Dokumente verschwiegen. Der empört sich zu Recht und kündigt Konsequenzen an. Die Vertuscher müssen entlassen werden - ihr Bleiben würde die Aufklärung nur behindern. Das Fall zeigt aber auch einmal mehr, dass der Oberbürgermeister seine Verwaltung nicht im Griff hat. Letztlich trägt er die Verantwortung für die Mentalität der Nichtzuständigkeit. Ein schwere Bürde im Jahr der Kommunalwahl.
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