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Rheinische Post: Merkel kämpft, ohne anzugreifen

Düsseldorf (ots)

von Eva Quadbeck
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einmal mehr das Kunststück 
vollbracht, sich kämpferisch zu zeigen, ohne einen einzigen Angriff 
zu reiten. Gründe für Gegenoffensiven hätte sie angesichts des 
Kritik-Sturms aus SPD und den eigenen Reihen reichlich gehabt. Aber 
Merkel denkt die Dinge zu Ende: Wenn nun auch sie die Ärmel 
hochkrempeln, in die Hände spucken und bei der Keilerei mitmachen 
würde, wäre mit der großen Koalition kein Staat mehr zu machen. Die 
FDP bekäme im Umfrage-Hoch die gewünschten vorgezogenen Neuwahlen.
Merkels Staatsräson kann aber keine Entschuldigung dafür sein, dass 
sich die Kanzlerin mit dem Rücken zur Wand hat drängen lassen. Der 
Auftritt gestern Abend in der ARD-Sendung "Anne Will" ist nicht der 
erhoffte Befreiungsschlag geworden. Merkels mangelnde Autorität, sich
die zahlreichen Angriffe auf ihre Person zu verbitten, ist ein 
riskantes Signal an die Menschen im Land. Ausgerechnet im Wahljahr 
lautet die Botschaft: Uns fehlt eine starke Persönlichkeit, die in 
der Krise das Heft des Handelns in die Hand nimmt.
Die Kanzlerin hat sich während der Sendung einen verräterischen 
Versprecher geleistet. Sie bezeichnete sich versehentlich als 
"deutsches Staatsoberhaupt", was sie rasch in Regierungschefin 
korrigierte. Ihre Antworten aber blieben präsidial.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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