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Rheinische Post: Kranke Kälber Kommentar Von Jürgen Stock

Düsseldorf (ots)

Seit fast zwei Jahren machen die Berichte über
blutende Kälber schon die Runde. Längst ist klar: Es handelt sich um 
eine neue Krankheit, und es sind keine Einzelfälle. Wer mit 
Tierärzten am Niederrhein spricht, bekommt den Eindruck, dass die 
Krankheit sich flächendeckend ausgebreitet hat. Doch mit Gewissheit 
lässt sich das nicht sagen. Denn nur die wenigsten Tiere, die blutend
verenden, werden in einem veterinärärztlichen Labor untersucht. 
Landwirte haben in der Regel kein Interesse dran, dass diese Fälle 
bekannt werden. Zu tief sitzt bei vielen noch der Schock der 
BSE-Krise. Damals brach der Rindfleischmarkt ein, weil Verbraucher 
Angst hatten sich anzustecken. Eine Infektionsgefahr durch das 
geheimnisvolle Bluten scheint nicht zu bestehen. Doch solange keine 
Ursache gefunden ist, lässt sich eine Garantieerklärung nicht mit 
letzter Sicherheit abgeben. Zur Panik besteht kein Anlass. Aber die 
obskuren Spekulationen in diversen Internetforen zeigen bereits 
jetzt, wie leicht Verbraucher zu verunsichern sind. Deshalb ist es 
unverständlich, dass im Bundeslandwirtschaftsministerium erst jetzt 
daran gedacht wird, Geld zur Erforschung des Kälberblutens bereit zu 
stellen. Das ist spät  hoffentlich nicht zu spät.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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