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Rheinische Post: Fiat besser als sein Ruf

Düsseldorf (ots)

Kommentar von Antje Höning
Von Taktik versteht Fiat-Chef Sergio Marchionne nicht viel. 
Ausgerechnet mit dem Satz, eine Fusion von Opel und Fiat wäre eine 
"im Himmel geschlossenene Hochzeit", empfahl er sich seinen 
Gesprächspartnern in Berlin. Das wäre eigentlich ein Grund für die 
Regierung, Fiat gleich abblitzen lassen. Von himmlischen Hochzeiten 
haben die Deutschen nach der gescheiterten Ehe von Daimler und 
Chrysler genug. Auch die Opel-Belegschaft hält nichts von Fiat, weil 
sie starken Stellenabbau befürchtet.
Für den Wirtschaftsminister dürfen all das keine Argumente sein. Bei 
der Entscheidung, wer Opel mit milliardenschwerer Staatshilfe retten 
darf, müssen andere Fragen zählen. Die Gesetze der Marktwirtschaft 
verlangen, dass Hersteller, die auf Halde produzieren oder nötige 
Investitionen nicht selbst finanzieren können, gehen müssen. Wenn der
Staat überhaupt eingreift, darf es ihm nur um die Frage gehen, mit 
wem Opel die Wende auf Dauer schafft. Hier ist der Fiat-Konzern, der 
selbst schon mal aus der Asche aufstieg, immerhin erfahren. Ein 
Investor, der Belegschaft und Politik den Erhalt aller Arbeitsplätze 
verspräche, wäre unglaubwürdig. Die Branche hat massive 
Überkapazitäten, die ohnehin abgebaut werden müssen. Das wissen auch 
die Wahlkämpfer, wenngleich sie mit ihrem Schaulaufen vor Opelanern 
so tun, als ließen sich Opfer vermeiden.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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