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Rheinische Post: Obama macht Fehler

Düsseldorf (ots)

von Frank Herrmann
Für Bürgerrechtler ist es eine Ernüchterung, ja, eine schallende 
Ohrfeige. Barack Obama hält Armee-Fotos unter Verschluss, die 
beleuchten, was während der Bush-Jahre in US-Militärgefängnissen in 
Irak und Afghanistan geschah. Da die Aufnahmen geheim sind, kann man 
über ihre Brisanz nur spekulieren. Obama beruft sich auf die 
Staatsräson. Er beugt sich dem Druck seiner Generäle, die einen 
schweren Imageschaden befürchten, gerade jetzt, da sie hoffen, dass 
auch die Army ein wenig vom Ruf des umjubelten Hoffnungsträgers im 
Weißen Haus zehrt.
Der Präsident musste abwägen. Er muss ständig heikle Entscheidungen 
treffen, die selten hundertprozentig richtig sind oder falsch. Doch 
hier macht er einen Fehler. Es geht um seine Glaubwürdigkeit. Zum 
einen bricht Obama ein Wahlversprechen. Die Amerikaner haben sich 
nicht zuletzt deshalb für ihn erwärmt, weil er ihnen sein Wort gab, 
immer die Wahrheit zu sagen. Sie wählten ihn, weil er von allen 
Kandidaten den klarsten Bruch mit der Riesen-Enttäuschung George W. 
Bush symbolisierte. Im Amt agiert Obama vorsichtiger. Zum anderen ist
es ein Pyrrhussieg für die Generäle. Denn nun machen Legenden und 
Verdächtigungen die Runde, man wird den GIs das Schlimmste 
unterstellen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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