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Rheinische Post: Unwürdiges Opel-Geschacher

Düsseldorf (ots)

von Thomas Reisener
Was sich derzeit im Kanzleramt abspielt, ist eine Frechheit. Die 
Bundesregierung, bereit, den Kopf für Opel hinzuhalten, unterstreicht
ihr aufrechtes Bemühen um die Rettung des Unternehmens mit der 
Entsendung ihrer wichtigsten Minister nebst Kanzlerin. Der 
Opel-Eigentümer General Motors hingegen, obwohl in der Rolle des 
Bittstellers, hat das nicht nötig und schickt einen drittklassigen 
Vertreter. Der ist schlecht vorbereitet, hatnicht einmal Prokura und 
weiß eigentlich nur eins: GM hätte vom deutschen Steuerzahler gerne 
noch ein paar Hundert Millionen mehr - die verabredeten 1,5 
Milliarden Euro reichen als Bürgschaft für Opel plötzlich doch nicht 
mehr aus.
Notärzte und Luxus-Zimmermädchen wissen: Wenn sie ganz oben oder ganz
unten angekommen sind, zeigen die Menschen ihr wahres Gesicht. Das 
gilt offenbar auch für Konzerne. Die Herablassung, mit der GM auf die
Anstrengungen der Deutschen um "ihre" Opelaner reagiert, grenzt an 
Erpressung.
Zu Guttenberg hat viele Prügel kassiert, weil er im Vorfeld der 
Verhandlungen eine Insolvenz von Opel nicht ausschließen wollte. Aber
das war richtig. Damit macht der Wirtschaftsminister deutlich, dass 
die Bundesregierung bei aller Liebe zu Opel nicht über jedes 
Stöckchen springen wird, das man ihr hinhält. Ein überfälliges 
Signal, wie man gestern gesehen hat.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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