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Rheinische Post: Steinmeier rettet sich selbst

Düsseldorf (ots)

von Michael Bröcker
Die Analyse der glücklichen Genossen nach der Parteitagsrede ihres
Kanzlerkandidaten war deutlich. "Seine beste Rede", lautete unisono 
das Urteil über den Auftritt von Frank-Walter Steinmeier. In der Tat 
hat der angeschlagene Spitzenkandidat einer 20-Prozent-Partei mit 
einer leidenschaftlichen, konzentriert vorgetragenen Rede seinen 
ermatteten Genossen das dringend benötigte Aufputschmittel verpasst. 
Nebenbei hat sich der oberste Firmenretter der Republik mit dem 
Auftritt selbst gerettet. An Steinmeier führt - auch aus Mangel an 
Alternativen - bis zum 27. September kein Weg vorbei. Selbst der 
parteiintern so verehrte Vorsitzende Franz Müntefering wirkte neben 
dem zur Hochform auflaufenden Kandidaten plötzlich blass und 
verbraucht.
Steinmeier hat die Truppen gesammelt, ihnen die Waffe des 
Richtungswahlkampfs in die Hand gegeben. Für die Eroberung des 
Kanzleramts reicht das aber noch nicht. Zu viele Widersprüche: Wie 
will Steinmeier mit einem linken Programm die Mitte der Gesellschaft 
ansprechen? Wie soll Wachstum entstehen und die immense Staatsschuld 
abgetragen werden? Und: Wie passt es zusammen, wenn die SPD in der 
Koalition mit der Union arbeitet, mit der FDP nach der Wahl koalieren
will, aber einen Feldzug gegen Schwarz-Gelb anführt. Eine 
Wechselstimmung erzeugt die Steinmeier-SPD so nicht.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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