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Rheinische Post: Härte-Test Iran

Düsseldorf (ots)

von Martin Bewerunge
Die einzig sichere Erkenntnis aus der Präsidentschaftswahl im Iran
lautet: Mahmud Ahmadinedschad ist ein durch und durch skrupelloser 
Machtpolitiker. Der erzkonservative Amtsinhaber, Holocaust-Leugner 
und Atom-Zündler hatte es sogar geschafft, vor dem international 
beachteten Urnengang seines Landes den Eindruck im Westen zu 
erwecken, es handele sich um eine durchaus demokratische 
Veranstaltung. Dafür erhielt sein Herausforderer Mussawi 
vorübergehend ungewohnte Freiheiten. Es war Mussawi, der die 
Wahlbeteiligung in die Höhe trieb, die Ahmadinedschad als Beleg für 
die Akzeptanz des politischen Systems im Iran herhält. Jetzt zeigt er
wieder sein wahres Gesicht.
Das Kalkül des Präsidenten scheint aufgegangen. Zweifel an der 
Rechtmäßigkeit der Abstimmung mögen bleiben, entscheidend ist, dass 
Ahmadinedschad für eine große Mehrheit seiner Landsleute bleibt, was 
er ist: Irans starker Mann. Der ihm zur Verfügung stehende 
Machtapparat wird ein Übriges tun. Und so wird er auch US-Präsident 
Barack Obama gegenübertreten, der noch nach einer politischen Lösung 
sucht, ehe Israel Irans Atomanlagen bombardiert. Verhandlungen mit 
einem Unbelehrbaren - das wird Obamas erster Härtetest.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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