Rheinische Post: Dubioser LEG-Deal Kommentar Von Thomas Reisener
Düsseldorf (ots)
Der Verkauf der LEG war einer der größten deutschen Immobilien-Deals. Ein Jahr lang glaubte die Öffentlichkeit, die knapp 100.000 Wohnungen seien an Goldman Sachs gegangen. Jetzt steht fest: So war es gar nicht. Warum hat die Landesregierung diesen Eindruck nie korrigiert? Weitere Ungereimtheiten: Warum wurde der Rechnungshof so lange umgangen? Warum hat das Land laut Rechnungshof viel zu viel vom Erlös an die übrigen LEG-Miteigentümer gezahlt? Warum sitzt in der Geschäftsführung der LEG-Käufer ein laut Aktenlage zwei Jahre alter Chef? Warum hat die Regierung den LEG-Kaufvertrag als "geheime Verschlusssache" bezeichnet, obwohl der Vertrag selbst eine so hohe Geheimhaltungsstufe gar nicht vorsieht? Und vor allem: Warum hat das Land die Namen der unmittelbaren LEG-Käufer nie genannt? Diese Fragen sind tragisch für Helmut Linssen, weil sie ein schlechtes Licht auf die gute Figur werfen, die er beim LEG-Verkauf gemacht hat. Die Privatisierung als solche war richtig, der Erlös für das hoch verschuldete Unternehmen spektakulär. Insofern hat Linssen vielleicht gar kein LEG-Problem. Aber ein Kommunikationsproblem ganz sicher. Im politischen Ergebnis ist das aber leider oft dasselbe.
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