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Rheinische Post: Bewegung im Iran Kommentar Von Matthias Beermann

Düsseldorf (ots)

Die Protestbewegung im Iran verebbt. Das Kalkül
des Regimes, die ausländischen Medien auszusperren, um dann in aller 
Ruhe die Demonstrationen niederzuknüppeln, hat funktioniert, 
wenigstens auf den ersten Blick. Aber die erzwungene Ruhe auf 
Teherans Straßen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der 
Veränderungsdruck im Land bleibt. Wenn mitten in Teheran 
Hunderttausende gegen die Bevormundung durch die Ayatollahs 
aufmucken, erschüttert das einen "Gottesstaat" notwendigerweise in 
seinen Grundfesten. Es geht ein Riss durch die iranische 
Gesellschaft, ja selbst durch den regierenden Klerus  das haben die 
Reaktionen auf die gefälschte Präsidentenwahl deutlich gemacht. Im 
Iran bewegt sich etwas. Das Regime hat Stärke demonstriert  und damit
seine Schwäche offenbart. Einfach weitermachen wie bisher dürfte kaum
möglich sein. Die Machthaber werden ihren Veränderungswillen in 
irgendeiner Form signalisieren müssen, erst nach innen, vielleicht 
später auch nach außen. Das ist die Hoffnung, die sich mit der 
Protestbewegung verbindet. Der Iran wird sich sicherlich nicht in 
eine Demokratie westlichen Zuschnitts verwandeln. Aber vielleicht 
entsteht dort so etwas wie eine Bürgerbewegung. Das wäre schon viel.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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