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Rheinische Post: Pensions-Skandal bei der Post

Düsseldorf (ots)

von Alexander von Gersdorff
Die Privatisierung von Post, Postbank und Telekom seit Mitte der 
90er Jahre gilt als ein wirtschaftspolitisches Meisterstück der 
späten Ära Kohl - zu Recht, gerieten doch die bis dahin abgeschirmten
Post- und Telekommunikationsmärkte heftig in Bewegung. 
Hauptnutznießer waren die Verbraucher über neue und günstigere 
Angebote.
Jetzt aber muss die Bundesregierung einräumen, dass dieselben 
Verbraucher an anderer Stelle die Zeche dafür zahlen - mit ihren 
Steuergeldern. Denn im großen Stil befördern die drei 
Post-Nachfolgeunternehmen Beamte auf Kosten des Bundes in den 
Vorruhestand, und das durchschnittlich mit Mitte 40.
Das ist ein handfester, leider ganz legaler Skandal. Verantwortlich 
sind nicht die Beamten selbst, die in den besten Jahren aus "ihrem" 
Unternehmen gedrängt werden und, mit lebenslanger Pension 
ausgestattet, auf Jahrzehnte Tennis oder Golf spielen können. Es ist 
auch ein Mentalitäts-Skandal: Deutschland, vor lauter Fürsorglichkeit
zum Mutterland von Langzeitarbeitslosigkeit und Frühpensionierung 
geworden, alimentiert jährlich mit Milliarden die Nichtarbeit und 
lässt den Rest der Bevölkerung dafür aufkommen - statt über das 
Sparen und niedrigere Sozialabgaben Arbeit attraktiver zu machen. Der
Fall zeigt: Auch ein wohlmeinender Sozialstaat kann Menschen ihrer 
Würde berauben.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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