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Rheinische Post: Steinmeier kann einem leid tun Kommentar Von Sven Gösmann

Düsseldorf (ots)

Ein durchschnittliches Wochenende für den
Genossen Kanzlerkandidaten: Sein Parteifreund, der Finanzminister, 
ruft 20 Millionen Wählern im Rentenalter zu, es gehe ihnen gut wie 
nie, und sie sollten mit dem Jammern aufhören. Sein Plan zur 
Opel-Rettung funktioniert nicht. Das Rennen um die Opel-Resterampe 
ist jedenfalls neu eröffnet. Zu allem Überfluss wird es keine 
Wahlkampf-Bilder mit dem Menschenfischer aus dem Weißen Haus geben. 
Im Gegenteil: Der überseeische Parteifreund Obama klopft Angela 
Merkel vor laufenden ZDF-Kameras auf die Schultern: "Sie haben doch 
schon gewonnen." Die Kampagne von Frank-Walter Steinmeier ist nicht 
zum Erliegen gekommen, sie ist nie gestartet. Ihr fehlt das 
originelle Angebot für breite Bevölkerungsschichten. Dankbarkeit ist 
eben keine Kategorie der politischen Willensbildung. Deshalb ist es 
der Mehrheit der Wähler egal, dass die Politik der großen Koalition 
stark sozialdemokratisch geprägt ist. Die Wähler entscheiden sich für
die, die für die Lösung künftiger Probleme die größte Kompetenz 
ausstrahlen. Steinmeier kommt dazu  ein Kunststück  im Vergleich mit 
der norddeutschen Kanzlerin besonders dröge daher. Deshalb hat die 
SPD-Spitze intern längst als Wahlziel den zweiten Platz und damit 
eine mögliche Verlängerung der großen Koalition ausgegeben. Mehr 
dürfte auch nicht drin sein.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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