Rheinische Post: Großes Auto-Rad
Düsseldorf (ots)
Kommentar von Thomas Reisener
Die Automobilwirtschaft ist das Brennglas der Globalisierung. Hier kommt alles zusammen: Nur die weltbesten Hochschulen liefern Ingenieure für die immer anspruchsvollere Technik. Nur Niedriglohnländer erlauben dauerhaft Massenproduktion. Ölknappheit treibt die Benzinpreise, der Klimawandel die politischen Auflagen. Wird Stahl knapp, steigen die Preise für Autos. Bricht die Weltwirtschaft ein, werden sie billiger. Weil die Hochleistungsbänder der Produzenten nur eines nicht dauerhaft können: weniger Autos bauen. Millionengehälter hier und Dumpinglöhne in Fernost. Kurzarbeit trotz Fachkräftemangel. Die Auto-Welt scheint ohne Widersprüche nicht mehr zu funktionieren. Um in dieser vernetzten Struktur überleben zu können, müssen die Konzerne immer größere Räder drehen. Nischenanbieter wie Porsche oder Karmann schaffen das auf Dauer nicht. Größe allein hilft aber auch nicht, wie die schrottreifen Großkonzerne Chrysler und General Motors zeigen. Groß und dann auch noch gut nur wer das schafft, hat eine Chance. Experten glauben, dass deshalb langfristig weltweit weniger als zehn Autokonzerne überleben werden. VW wird dabei sein. Deshalb ist die Übernahme von Porsche für die Mitarbeiter eine gute Nachricht.
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