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Rheinische Post: Nach der Wahl ist vor der Wahl

Düsseldorf (ots)

von Sven Gösmann
Der Pulverdampf nach den Wahlen legt sich. Als vorläufige Bilanz 
verzeichnen wir: einen überfälligen Rücktritt in Thüringen (Dieter 
Althaus), leise Kritik aus der Union an Merkels zahmem Wahlkampfstil,
eine ans Absurde grenzende Autosuggestion der Sozialdemokraten über 
ihre angeblichen Erfolge und eine handfeste Wahllüge der Dortmunder 
SPD-Stadtspitze vor der Kommunalwahl.
Die Bundesbürger hat der Tumult unbeeindruckt gelassen, betrachtet 
man die Umfragen von ARD und ZDF für die Bundestagswahl: Schwarz-Gelb
liegt hier mit 50, dort mit 49 Prozent vorn, gefolgt vom 
rot-rot-grünen Lager, das es nach Auskunft des SPD-Kanzlerkandidaten 
Frank-Walter Steinmeier gar nicht gibt. Das mag aus seiner Warte 
stimmen, dann gibt es ein solches Bündnis eben nicht mit ihm, sondern
nach dem rasch provozierten Scheitern der Neuauflage der Großen 
Koalition (Steinmeiers gar nicht heimlichem Wahlziel) 2010/2011 unter
der Kanzlerin Nahles oder dem Kanzler Wowereit.
Und die Westerwelle-FDP? Sie ist auch noch da. Westerwelles Absage an
eine mögliche rot-grün-gelbe Ampel klang im Interview mit uns so: 
"Ich halte eine Zusammenarbeit (...) für ausgeschlossen." Kein 
markiges "Ich schließe aus...", sondern ein Satz für Genießer 
politischer Semantik. Es lohnt sich, in den nächsten Wochen genau 
hinzuhören.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304

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