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Rheinische Post: EU-Urteil gegen Kölner Klüngel Kommentar Von Gerhard Voogt

Düsseldorf (ots)

Die Stadt Köln hat beim Bau der Messehallen
gegen EU-Recht verstoßen. Jetzt drohen Strafzahlungen in 
Millionenhöhe. Politik und Verwaltung reiben sich verwundert die 
Augen. Bei der Ausschreibung gebe es nichts zu beanstanden, hatte der
frühere Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) stur behauptet. 
Peinlich, wie er den Klüngel-Kosmos bis zuletzt verteidigt hat. Die 
Kölner Geschäfts-Philosophie "Mer kenne uns, mer helfe uns" kann den 
Steuerzahler jetzt teuer zu stehen kommen.
Denn: Die Millionen-Strafe kann nur abgewendet werden, wenn der 
Vergabe-Fehler wettgemacht wird. Aber wie soll das gehen? Die Gebäude
stehen längst. Eine Rückabwicklung der Verträge wird realistischer 
Weise kaum möglich sein. Es bleibt, für die Zukunft Besserung zu 
geloben und Vorwürfe auszuräumen. Im Zusammenhang mit dem Messebau 
ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Korruptionsverdachts. Im 
Visier stehen die Geschäftsbeziehungen zwischen der Kölner Sparkasse 
und dem Oppenheim-Esch-Fonds. Noch liegt kein Ergebnis vor.
Der neue Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters steht nun vor der 
Aufgabe, die Scherben aufkehren. In seiner ersten Rede vor dem 
Stadtrat kündigte er gestern an, den Kampf gegen den Klüngel zu einem
Schwerpunkt zu machen. Der Sozialdemokrat steht vor einer 
Herkulesaufgabe.

Pressekontakt:

Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303

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